Der Weinparadiesweg ist eine traumhafte und kulinarisch delikate Tour durch eine einzigartige Kulturlandschaft. Mit einem kurzweiligen Mix aus Weinbergen und tollem Panorama, urigen Weingütern und ganz viel unberührter Natur ist diese Wanderung ein großartiges Wochenendabenteuer für Weinfans im und um das Weinparadies Franken.
06:00 Std | 19 km | Einfach | Trekkingschuhe | Ausgangspunkt: Uffenheim |
Den Weinparadiesweg – von Weigenheim bis Nenzenheim – könnt ihr nach Belieben verkürzen und so anpassen, dass sie euren individuellen Wanderbedürfnissen entspricht. Auch könnt ihr den Weinparadiesweg mit diesem VGN-Freizeittipp ein wenig abwandeln und noch abenteuerlicher gestalten.
Ich bin den Weinparadiesweg von Weigenheim bis Schloss Frankenberg gewandert (meine Tour gibt’s hier bei Komoot) und habe mich dann dort in den Bocksbeutel-Express zum Bahnhof Iphofen gesetzt. Denn, wie bei allen Wanderungen im Weinparadies gilt: Es geht hierbei nicht ums Strecke machen, sondern um das ganz bewusste Erleben der Weinberge.
Vor allem für Weinliebhaber*innen, die auf dem Weg gerne an dem ein oder anderen Weingut Halt machen und ein paar edle Tropfen probieren möchten, ist die Anbindung mit dem öffentlichen Verkehrsmittel wirklich perfekt. Den gesamten Fahrplan vom Bocksbeutel-Express könnt ihr hier einsehen. Übrigens ist der Fahrplan der Freizeitlinie mit der Abfahrt des RE ab Iphofen abgestimmt, sodass ihr wirklich entspannt wieder nach Hause kommt.
Los geht die Tour in Weigenheim, von wo aus ihr zunächst entlang bunter Rapsfelder auf den Weigenheimer Kapellberg wandert. Die erste Anstrengung des Aufstiegs wird belohnt mit einem wunderschönen Ausblick auf die umliegenden Dörfer, Weinberge und, natürlich, den Ort Weigenheim – ein erstes Highlight der Tour!
Weiter geht’s quer durch das Weinparadies Franken, über die Weinberge hinweg. Schon bald liegt euch das weite Land mit den sanft geschwungenen Hügeln zu Füßen. Ihr wandert durch ursprüngliche Landschaften, über Bäche, durch Wälder und entlang der Weinanbauflächen.
Im Frühjahr blühen die Kirschblüten am Wegrand, im Sommer und Herbst sind die üppigen, bunten Weinreben ein Augenschmaus und Motiv vieler Fotograf*innen.
Seit Jahrhunderten wird in dieser Region am Fuße des Steigerwalds bodenständig und mit viel Hingabe Wein angebaut. Besonders beliebt sind die Weißweine, die, wie es natürlich nicht anders sein darf, in den allseits bekannten und in Franken sehr traditionellen Bocksbeutelflaschen abgefüllt werden.
Auch einen einzigartigen Wein gibt es hier: den Paradieswein. Er ist entstanden durch den Zusammenschluss von 14 lokalen Winzern und steht heute nicht nur stellvertretend für die Qualität der Weinparadiesweine, sondern auch für die Vielfalt der Weinbauern und deren gemeinsame Leidenschaft am Weinbau.
Schon auf dem Weg kommt ihr immer wieder an kleineren Winzerbetrieben vorbei. Spätestens eine Rast einlegen solltet ihr allerdings in der urigen Taubenlochhütte. Neben einer süßen Weinstube und sehr leckeren Weinen, hat die Hütte einen wunderschönen Biergarten. Hier könnt ihr unter Bäumen ein kleines hauseigenes Vesper oder Kuchen, mit und ohne Wein, zu euch nehmen.
Von hier aus geht es weiter über naturbelassene Wanderpfade und vorbei an einem Weiher in Richtung des nächsten Ortes, Ippesheim. Auf dem Weg seht ihr immer wieder das majestätische über den Weinbergen thronende Schloss Frankenberg, welches sich als nächstes Highlight auf der Wanderung entpuppt.
Das Schloss samt Weingut wurde aufwendig restauriert und beherbergt zudem ein, bald sogar zwei, Restaurants, mit Fine-Dining und atemberaubendem Panorama über die sanft geschwungenen Hügel des Weinparadies. Vor allem das Amtshaus bietet sich als Zwischen- oder Endziel einer Wanderung gut an. Hier werden Wander*innen mit klassischen fränkischen Schmankerln sowie den hauseigenen Weinen bestens versorgt.
Je nach Tageszeit, kann man seine Tour von hier noch fortsetzen oder aber unterhalb des Schloss Frankenberg mit dem Bockbeutel-Express den Rest der Tour abfahren. 😉
Insgesamt bietet der Weinparadiesweg eine perfekte Mischung aus Wandern und Wein. Gleichzeitig ist die Region noch nicht so bekannt, wie ihr Nachbar, das Fränkische Weinland und somit eine einzigartige Wahl für alle Genusswander*innen in Franken, die ganz bewusst auf der Suche sind nach ursprünglichen Landschaften, kleinen Weingütern und einem sehr familiären Flair.