Südafrika Roadtrip: Die Garden Route in 14 Tagen

Von Kapstadt bis Knysna, von Wildreservaten bis zum südlichsten Punkt Afrikas – die Garden Route in Südafrika zählt zu den eindrucksvollsten Roadtrip-Routen der Welt. Zwischen rauer Küstenlandschaft, grünen Bergpässen, dichten Wäldern und tierischen Begegnungen bietet sie eine enorme landschaftliche Vielfalt – und das auf vergleichsweise kurzer Strecke.

In diesem Post stelle ich euch eine zweiwöchige Rundreise entlang der Garden Route vor, die sowohl Klassiker wie Kapstadt und Tsitsikamma als auch ruhigere Highlights wie Wilderness oder die Weinregion Paarl miteinschließt.


Der Südafrika Roadtrip im Überblick

Tag 1: Ankunft & Waterfront Kapstadt
Tag 2: Tafelberg & Chapmans Peak Drive
Tag 3:
Bo-Kaap Walking Tour & Sunset
Tag 4
: Muizenberg – Pinguine in Betty’s Bay – Coast Path Trail Hermanus
Tag 5: Cape Agulhas – Oudtshoorn
Tag 6: Cango Caves und Swartberg Pass
Tag 7: Buffelsdrift Game Reserve – Knysna
Tag 8: Robberg Nature Reserve
Tag 9: Tsitsikamma Nationalpark
Tag 10: Kayak-Tour & Strand in Wilderness
Tag 11: Garden Route Game Reserve (Abend-Safari)
Tag 12: Garden Route Game Reserve (Morgen-Safari) – Paarl (Winelands)
Tag 13: Wanderung/Quad-Tour & Wine Tasting in den Winelands
Tag 14: Paarl – Kapstadt

Highlights dieses Roadtrips

– Sonnenuntergang auf dem Chapman’s Peak Drive
– Wandern im Robberg Nature Reserve und Tsitsikamma Nationalpark
– Kajaken durch den Dschungelfluss in Wilderness
– Safari-Erlebnisse im offenen Jeep bei Sonnenaufgang
– Besuch des südlichsten Punkt Afrikas
– Weinverkostung in den Winelands von Paarl

Allgemeine Reiseinfos & Tipps

Für diese Tour empfiehlt sich auf jeden Fall ein Mietwagen. Die Straßen sind weitgehend gut ausgebaut, der Linksverkehr ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber schnell machbar.

Die beste Reisezeit für die Garden Route ist in den südafrikanischen Sommermonaten (November bis März), wenn das Wetter stabil und die Natur grün ist. Aber auch im Frühling (September/Oktober) und Herbst (April/Mai) lässt sich die Route angenehm bereisen.

Unterkünfte reichen von gemütlichen Guesthouses bis zu luxuriösen Safari-Lodges. Am besten: vorab buchen – besonders in beliebten Orten wie Knysna oder Tsitsikamma.


14-tägiger Südafrika Roadtrip

Der Roadtrip beginnt in einer der schönsten Städte der Welt: Kapstadt, wo ihr per Flugzeug ankommt. Ich empfehle euch, euren Mietwagen direkt am Airport zu mieten und ihn sicher in eurer Unterkunft zu parken für die ersten Tage in Kapstadt. Theoretisch könnt ihr hier nämlich super easy mit dem Uber durch die Stadt fahren.

Tag 1–3: Kapstadt – Vom Tafelberg bis zum Chapman’s Peak Drive

Unterkunft: Kapstadt

Ich rate euch, mindestens drei Tage für die Stadt einzuplanen – es gibt einfach zu viel zu sehen.

Für euren Ankunftstag empfiehlt sich ein Besuch der Waterfront, u.a. den Time Out Market mit seinen vielen Essensständen. Falls das Wetter passt, könnt ihr euch auch einen Willkommens-Drink in der Silo-Rooftop-Bar gönnen. 

Ein absolutes Must-Do am nächsten Morgen ist die Wanderung (oder Seilbahnfahrt) auf den Tafelberg. Ich rate euch, das Ganze schon am frühen Morgen zu machen, denn ab 9 Uhr wird’s so richtig voll oben. Falls der Tafelberg wie so oft in Wolken hängt, bringt ein bisschen Geduld mit. Manchmal verziehen sich die Wolken und ihr habt klare Sicht auf Kapstadt.

Der Blick auf Kapstadt vom Tafelberg

Nach einem entspannten späten Mittagessen geht’s dann am Nachmittag/Spätnachmittag mit eurem Mietwagen in Richtung Chapman’s Peak Drive, einer kurvigen Passstraße mit unfassbar tollen Ausblicken. Insbesondere zur Golden Hour und dem Sonnenuntergang ist die Straße besonders reizvoll. Nehmt euch am besten ein Getränk und ein paar Snacks mit und genießt das Panorama am Chapman’s Peak Lookout Point bis die Sonne untergeht. Für ein Dinner danach geht’s nach Hout Bay, nicht weit von der Passstraße entfernt.

Absolutes Highlight: Der Chapman’s Peak Drive zum Sonnenuntergang

Am nächsten Tag könnt ihr am Vormittag und Mittag das farbenfrohe Bo-Kaap-Viertel erkunden – entweder auf eigene Faust oder mit einem lokalen Guide, der euch auch noch einiges über die Geschichte und Kultur des ältesten Viertels von Kapstadt erzählen kann.

Am Abend könnt ihr dann noch einen Sonnenuntergang ansehen. Besonders großartige Spots: der Beach von Camps Bay oder auch der super Strand von Woodbridge Island, etwas nördlich von Kapstadt.

Toller Sunset-Spot: Woodbridge Island nördlich von Kapstadt

Tag 4: Von Muizenberg über Betty’s Bay und Hermanus nach Agulhas

Unterkunft: Agulhas

Heute geht es raus aus Kapstadt, entlang der Küste Richtung Süden. Ein Kaffee-Stopp in Muizenberg, um die bunten Strandhäuschen zu sehen und den Surfern beim Wellenreiten zuzusehen.

Besonders beliebt bei Surfern: Der Strand von Muizenberg

Danach geht’s weiter in die wilde Kogel Bay, wo ihr für ein Fotostopp halten könnt, bevor es weitergeht zu den Pinguinen in Betty’s Bay.

Eine wunderschöne Bucht ohne viel Trubel: Kogel Bay Beach

Die Pinguinkolonie in Betty’s Bay hat mich wirklich überrascht – im allerbesten Sinne. Anders als am berühmteren Boulders Beach bei Simon’s Town geht es hier deutlich ruhiger und ursprünglicher zu. Statt Selfie-Touristenmassen und Eintrittsschlangen erwarten euch in Betty’s Bay Holzstege durch ein wildes Küstengebiet, wo ihr die Brillenpinguine fast ungestört beobachten könnt – manchmal nur wenige Meter entfernt.

Man ist mittendrin statt nur dabei: Die Pinguinkolonie in Betty’s Bay

Gegen Nachmittag erreicht ihr Hermanus, ein kleiner Küstenort perfekt für Walbeobachtungen – aber nur zur Wal-Saison. Trotzdem ist der Ort auch super für eine entspannte Wanderung entlang des berühmten Cliff Path Trail mit richtig schönen Ausblicken.

Entlang des Coast Path Trail mit tollen Ausblicken – und mit Glück auch Sicht auf Wale

Ziel des Tages: Agulhas, wo ihr in einem der kleinen Guesthouses übernachtet. 

Tag 5: Cape Agulhas bis ins Hinterland nach Oudtshoorn

Unterkunft: Oudtshoorn

Am Morgen geht’s direkt zum Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas. Ein Ort mit besonderem Gefühl – irgendwo zwischen Ende der Welt und Anfang eines Abenteuers. Cape Agulhas ist auch der Punkt, an dem Atlantik und Indischer Ozean aufeinandertreffen. Hier gibt’s neben einem 3D Denkmal vor allem viel Wind, viele Wellen und ganz viel Weite.

Am Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas, treffen Atlantik und Indischer Ozean aufeinander
Entlang der wilden Küste vom Cape Agulhas

Nur wenige Kilometer weiter liegt Struisbaai, ein verschlafenes Küstenörtchen mit dem längsten natürlichen Sandstrand Südafrikas. Und dann ist da noch Perrie – ein riesiger, friedlicher Stachelrochen, der regelmäßig im Hafenbecken auftaucht. Seit Jahren zieht er gemächlich seine Kreise und ist mittlerweile so etwas wie ein lokaler Star geworden. Die Chancen stehen gut, dass ihr Perrie seht, also fahrt auf jeden Fall beim Hafenbecken mal vorbei.

Danach verlasst ihr die Küste und fahrt über weite Ebenen und sanfte Hügel bis nach Oudtshoorn. Die Stadt ist bekannt für ihre Straußenfarmen – und als Tor zur Kleinen Karoo. Auf dem Weg lohnen sich kurze Stopps in kleinen Orten oder einfach mal ein Picknick unterwegs – Südafrika lebt vom Unterwegssein.

Tag 6: Cango Caves & Swartberg Pass

Unterkunft: Oudtshoorn

Nach dem Frühstück besucht ihr die Cango Caves (wichtig: die Tour schon vorher buchen) – ein beeindruckendes Höhlensystem mit riesigen Hallen und bizarren Tropfsteinformationen.

Wer Abenteuer und Ausblicke liebt, fährt am Nachmittag eine coole, aber sehr kurvige Strecke mit dem Auto: Am besten erst mal Richtung De Rust durch den Canyon, dann weiter über Klaarstroom nach Prince Albert. Hier könnt ihr eine Kaffee- oder Snachpause einlegen. Und dann geht’s über den Swartberg Pass zurück nach Oudtshoorn. Der Swartberg Pass ist eine unbefestigte Straße durch eine karge Bergwelt mit unglaublichen Ausblicken.

Tag 7: Safari am Morgen & Fahrt nach Knysna

Unterkunft: Knysna

Am Morgen geht es zur Safari ins Buffelsdrift Game Reserve (wichtig: unbedingt frühzeitig buchen). Im offenen Jeep durch die Savanne zu fahren und Elefanten, Giraffen, viele Antilopen-Arten und vieles mehr zu sehen, ist ein Erlebnis, das bleibt.

Nach der Safari könnt ihr in der schönen Lodge noch etwas essen und dabei die Hippos im See beobachten.

Anschließend seid ihr ready für die Weiterfahrt. Über den Outeniqua Pass geht’s zurück in die grüne Welt der Garden Route. Ziel ist Knysna mit seiner malerischen Waterfront und vielen kleinen Läden und Restaurants, die ihr abends auschecken könnt.

Ein kurzer Picknick-Stopp am Outeniqua-Pass lohnt sich

Tag 8: Robberg Nature Reserve

Unterkunft: Storms River (Tsitsikamma Nationalpark)

Heute erwartet euch zunächst Plettenberg Bay, liebevoll „Plett“ genannt, ein kleiner Küstenort mit einem besonderen Rhythmus – laidback, freundlich und mit einem mega schönen Sandstrand.

Nur wenige Minuten entfernt liegt das Robberg Nature Reserve, eines der Wanderhighlights der Route. Die Halbinsel bietet wilde Küstenpfade, steile Klippen, tosende Brandung und vor allem Robbenkolonien – und das alles auf nur wenigen Kilometern Wanderung.

Vor allem mit Fernglas könnt ihr den Robben stundenlang beim Sonnen, Schwimmen und Spielen zuschauen

Danach fahrt ihr weiter nach Storms River, einem kleinen Ort direkt am Tsitsikamma Nationalpark.

Tag 9: Tsitsikamma Nationalpark & Wilderness

Unterkunft: Wilderness

Der Tsitsikamma Nationalpark ist ein Ort, an dem sich alles verdichtet: das Grün des Waldes, das Blau des Ozeans, das Grollen der Wellen unter den Hängebrücken.

Besonders die kurze Wanderung zur Suspension Bridge über den Storms River ist ein Muss – spektakulär und doch gut und einfach machbar. Noch intensiver wird das Erlebnis, wenn man sich für eine Kajaktour entscheidet: Mit dem Paddel in der Hand gleitet man durch enge Schluchten, vorbei an steilen Felswänden und hinein ins Herz des Urwalds (wichtig: die Kayaktour vorher buchen).

Am späten Nachmittag fahrt ihr zurück Richtung Westen, ins ruhigere Wilderness.

Tag 10: Wilderness – Natur & Entspannung

Unterkunft: Wilderness

Heute ist ein Tag zum Durchatmen. Ihr könnt entweder den Touws River mit dem Kajak erkunden, inkl. einer Wanderung zum Kingfisher Waterfall. Oder einfach den langen Sandstrand von Wilderness entlangspazieren und die Eindrücke der letzten Tage auf euch wirken lassen.

Wilderness hat auch einige sehr gute Restaurants – egal of Seafood oder typische lokale Küche, hier findet ihr in jedem Fall das richtige Soul Food.

Tag 11: Mossel Bay & Abendsafari

Unterkunft: Garden Route Game Reserve

Von Wilderness fahrt ihr weiter westlich. Nach einem kurzen Stopp in Mossel Bay (für Lunch und Kaffee) geht’s ins private Wildreservat Garden Route Game Reserve.

Am Nachmittag könnt ihr hier am Infinity Pool relaxen bis es zum Sonnenuntergang auf eure Abend-Safari geht – mit etwas Glück seht ihr hier die Big Five.

Tag 12: Von der Savanne in die Weinberge

Unterkunft: Paarl (Winelands)

Nach einer weiteren Safari am rühen Morgen und einem super Frühstück in der Lodge geht’s wieder ins Auto. Ihr habt eine weite Fahrt vor euch mit einem optionalen Lunch-Stopp in Swellendam.

Von dort aus fahrt ihr ins Herz der Weinregion, nach Paarl.

Tag 13: Die Winelands in vollen Zügen

Unterkunft: Paarl

Geht am Vormittag entweder auf eine Wanderung rund um die Stadt Paarl oder lernt die Weinregion bei einer abenteuerlichen Quadtour durch die Weinberge kennen (wichtig: die Tour vorher buchen).

Am Nachmittag empfehle ich euch dann ein Wine Tasting. Viele der zahlreichen Weingüter bieten Wine Tastings inkl. Snack-Platten an (am besten vorher anfragen).

Tag 14: Kapstadt

An Tag 14 geht es zurück nach Kapstadt, entweder fliegt ihr noch am selben Nachmittag oder Abend oder ihr übernachtet noch einmal in Kapstadt, falls ihr am nächsten Morgen fliegt.


Verlängerungsoption: 3 oder 5 Tage Südafrika-Abenteuer

Wenn ihr nach eurer Garden Route Reise noch etwas mehr Zeit habt, lohnt es sich, das Abenteuer ein kleines Stück zu verlängern – je nachdem, wie viel ihr noch entdecken wollt (oder wie sehr ihr euch nach Ruhe sehnt).

Option 1: 3 Tage West Coast Nationalpark & Langebaan

Für eine dreitägige Verlängerung empfehle ich euch eine Fahrt Richtung Norden von Kapstadt aus. Der West Coast Nationalpark ist besonders zur Wildblumenblüte (August–September) ein echter Geheimtipp, aber auch zu anderen Jahreszeiten beeindruckt er mit weiten Salzlagunen, Flamingos und ruhigen Wanderwegen. Kombiniert euren Aufenthalt mit ein bis zwei Tagen am türkisblauen Langebaan Beach – perfekt zum Ausspannen, Windsurfen oder einfach zum Nichtstun.

Option 2: 5 Tage Kruger Nationalpark via Johannesburg

Wenn euch nach dem Garden Route Roadtrip noch der Sinn nach einer großen Safari steht, dann lohnt sich ein Inlandsflug von Kapstadt nach Johannesburg. Von dort aus erreicht ihr entweder mit einem Mietwagen oder einem Transfer den Kruger Nationalpark – eines der bekanntesten und artenreichsten Wildschutzgebiete der Welt. Fünf Tage bieten genug Zeit für Pirschfahrten am frühen Morgen und späten Nachmittag, entspannte Nachmittage in der Lodge und das langsame Eintauchen in den Rhythmus der Wildnis.

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Lena

Hi, I'm Lena. I've been on the move traveling the world, diving oceans and climbing mountains for mor than 10 years. On the blog, I share with you my favorite once-in-a-lifetime travel experiences, places off the beaten path and tips on how you can travel and dive the world without spending a fortune. Also, say hi and join my journey on Instagram - see you there!

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